Antisemitismus
Antisemitismus bedeutet Feindschaft, Vorurteile oder Hass gegenüber Jüd:innen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Kultur.
Definition
Antisemitismus bezeichnet eine ideologisch, kulturell und sozial verankerte Form von Feindseligkeit, Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Jüd:innen. Diese Feindseligkeit kann sich in verschiedenen Erscheinungsformen zeigen, darunter religiös motivierter Hass gegenüber Jüd:innen, rassistisch begründete Abwertung, politische Diskriminierung sowie soziale Ausgrenzung und Gewalt. Antisemitismus manifestiert sich sowohl in individuellen Einstellungen als auch in gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen und umfasst verschiedene Ausdrucksformen wie stereotypisierende Zuschreibungen, Verschwörungstheorien und Holocaust-Leugnung
Historisch gesehen ist Antisemitismus eine zentrale Ideologie, die unter anderem im Nationalsozialismus zur systematischen Verfolgung und Ermordung von Millionen Jüd:innen führte. Auch in der Gegenwart stellt Antisemitismus eine ernsthafte gesellschaftliche Herausforderung dar und wird als eine Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (engl. “group-focused enmity”) wissenschaftlich untersucht und gesellschaftlich bekämpft.
Strategien und Lösungsvorschläge gegen Antisemitismus
Der Umgang mit Antisemitismus erfordert ein ganzheitliches Vorgehen auf verschiedenen Ebenen:
- Bildung und Aufklärung: Vermittlung von historischem Wissen und kritischem Umgang mit Vorurteilen in Schulen und der Öffentlichkeit, um antisemitische Stereotype zu entkräften.
- Rechtlicher Schutz: Konsequente Anwendung von Antidiskriminierungs- und Strafgesetzen gegen antisemitische Hassverbrechen und Hetze.
- Gesellschaftlicher Dialog: Förderung von interkulturellem Austausch und Präventionsarbeit zur Stärkung von Toleranz und Zusammenhalt.
- Forschung und Monitoring: Erfassung und Analyse antisemitischer Vorfälle zur Entwicklung wirksamer Gegenmaßnahmen.
- Zivilgesellschaftliches Engagement: Unterstützung und Einbindung von Organisationen, Initiativen und Gemeinden im Kampf gegen Antisemitismus.
Im Projekt XChange
Der Text ist inhaltlich gut und behandelt wichtige Aspekte des antimuslimischen und antisemitischen Rassismus sowie die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte. Grammatikalisch und stilistisch kann er etwas flüssiger und präziser formuliert werden, außerdem sollte auf einige Tippfehler geachtet werden. Überdies ist es wichtig, aktuelle Belege und Fakten zu nutzen, die die Problematik unterstreiche
Hier eine korrigierte und stilistisch optimierte Version, die für einen Glossarbeitrag geeignet ist und mit aktuellen Fakten belegt werden kan
Im Projekt XChange haben wir in Workshops und Podiumsdiskussionen zum Thema „Antimuslimischer Rassismus“ und „Teilhabe von migrantischen Menschen in der Gesellschaft“ darüber gesprochen, inwieweit Diskriminierung aufgrund der Herkunft, Religion und Zugehörigkeit die Betroffenen belastet. Die Ausgrenzung von Menschen aufgrund von Antisemitismus stellt ein reales und ernstzunehmendes Problem dar. Viele Jüd:innen sehen sich bis heute gezwungen, ihre religiöse Identität oder Zugehörigkeit in bestimmten Lebensbereichen zu verbergen. Synagogen und jüdische Einrichtungen sind weiterhin von Bedrohungen durch rechtsextreme Gruppen betroffen.
Wir als Gesellschaft müssen gegen jegliche Form von Diskriminierung aufklären und entschieden dagegen vorgehen. Der Rechtsruck in Deutschland führt leider dazu, dass antisemitische Vorfälle und Einstellungen weiter ansteigen. So wurden im Jahr 2024 fast 8.627 antisemitische Vorfälle verzeichnet, was einem Anstieg von etwa 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist die Zunahme gewaltsamer Übergriffe und Bedrohungen, die das alltägliche Leben jüdischer Menschen stark beeinträchtigen.
Die Bekämpfung von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die kontinuierliche Sensibilisierung und aktive Gegenmaßnahmen erfordert, um ein sicheres und gleichberechtigtes Zusammenleben zu gewährleisten.
Melde- und Beratunsgstellen
Meldestellen und Beratungsstellen spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen Antisemitismus, da sie Betroffenen eine sichere Plattform bieten, Vorfälle zu melden und Unterstützung zu erhalten. Sie helfen nicht nur dabei, das Ausmaß antisemitischer Vorfälle systematisch zu erfassen und dadurch die Dunkelziffer sichtbar zu machen, sondern liefern auch wichtige Daten für die Entwicklung effektiver Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Zudem bieten sie individuelle Beratung, Unterstützung bei rechtlichen Schritten sowie psychosoziale Begleitung, was den Betroffenen in einer belastenden Situation hilft und ihre Sicherheit sowie gesellschaftliche Teilhabe stärkt. Durch die Dokumentation und Analyse der Vorfälle können die Stellen außerdem das gesellschaftliche Bewusstsein erhöhen und die politischen Maßnahmen gegen Antisemitismus gezielt steuern.
Meldestellen & Informationsstellen
- RIAS NRW – Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen
Das ist die Landesmeldestelle für Antisemitismus. Fälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze werden von RIAS ebenfalls dokumentiert. Bezirksregierung Arnsberg+2Land.NRW+2- Sitz: Düsseldorf Bezirksregierung Arnsberg+1
- Webseite: rias-nrw.de Land.NRW+1
- SABRA – Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus
Dies ist eine Stelle der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, die Beratung und Meldemöglichkeit bietet. Fachstelle Antidiskriminierungsberatung+2Sabra+2- Adresse: Paul-Spiegel-Platz 1, 40476 Düsseldorf Fachstelle Antidiskriminierungsberatung+1
- Kontakt: Telefon +49 211 46912626, E-Mail sabra.beratung@jgdus.de Fachstelle Antidiskriminierungsberatung+1
- Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW
Amtliche Stelle, die u.a. zuständig ist für Bekämpfung, Beratung, Erinnerungskultur. Man kann sich mit Anliegen auch an dieses Büro wenden. antisemitismusbeauftragte.nrw+1- Adresse: Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf antisemitismusbeauftragte.nrw
- Telefon: 0211 / 837-1555, Mail: antisemitismusbeauftragte@stk.nrw.de
Quelle
Bauer, Yehuda: Antisemitism in History: Society, Ideas, and Politics, 2. Auflage, Oxford University Press, 2010.: AntisemitismusAntisemitismus | Desintegration | Zahlen und Fakten | MEDIENDIENST INTEGRATION